Hallo ,
herzlich Willkommen zu Deinem Kurs Schmerzen beim Hund, eine einmalige Sonderveranstaltung hier bei Tierisches-Wissen. Mein Name ist Stefanie Joksch und ich bin Deine Dozentin während der Kursdauer. Ehe es mit der 1. Lektion losgeht habe ich ein paar einführende Informationen für Dich, insbesondere wenn dies Dein erster Kurs bei mir bzw. bei Tierisches-Wissen ist.
Du findest den Kursinhalt, also Lernstoff hier auf der Academy. Sobald Du die 1. Lektion abgeschlossen hast, startet die nächste Lektion. Es ist möglich, dass es ein paar Quiz-Fragen gibt, die das Erlernte vertiefen sollen. An der Beantwortung der Fragen hängt nichts dran, das heißt egal wie gut oder schlecht Du sie meisterst, wenn Du den gesamten Kursinhalt mitmachst erhältst Du am Ende auf Anforderung hin selbstverständlich eine Teilnahmebestätigung.
Den Kursinhalt findest Du nicht nur hier in den Lektionen, Du bekommst darüber hinaus auch alles als Skript, so dass Du auch nach Ende der Kurszeit die Informationen nachlesen kannst. An dieser Stelle möchte ich darauf verweisen, dass die Kurstexte urheberrechtlich geschützt sind. Ich habe am Lernstoff intensiv gearbeitet. Inhaltlich sind viele Jahre meiner Erfahrung und Recherche enthalten, die Du nur zur Verfügung bekommst, weil Du diese Veranstaltung gebucht hast. Der Inhalt des Skripts unterliegt einem copyright, das heißt Du darfst es für Dich als Lernstoff verwenden, allerdings keine Inhalte daraus (auch nicht in Auszügen) woanders verwenden. Weiterhin darfst Du weder Auszüge daraus, noch es im Gesamten weitergeben! Ich möchte Dich bitten, Dich daran zu halten. Wenn Du irgendwas vorhast oder benötigst und verwenden magst (z.B. für einen Vortrag), bitte sprich mich vorab an. Urheberrechtsverletzungen sind eine Straftat. Danke für Deine Wertschätzung an meiner Arbeit und den respektvollen, kollegialen Umgang!
Solltest Du Fragen haben, stehe ich Dir während der Kursdauer im Forumklassenzimmer zur Verfügung. Nutze die Möglichkeit und mach aktiv am Kurs mit. So lernst Du den Stoff am effektivsten.
Lass uns nun starten! Ich wünsche Dir in jedem Fall eine erfolgreiche und interessante Lernzeit.
Deine Stefanie Joksch
Die Weltgesundheitsorganisation definiert Schmerzen als „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird, und daher sind Schmerzen das Gegenteil von Wohlbefinden.“
Hunde können uns ihre Schmerzen nicht so mitteilen, wie wir Menschen unsere Schmerzen kommunizieren können. Menschen können uns sagen, wann, wie und wo sie Schmerzen haben. Hunde können das leider nicht. Aber wie erkenne ich, dass sich mein Tier wohl fühlt? Es ist voller Energie und Lebensfreude, es liebt es sich zu bewegen und zu spielen, nimmt aktiv am Leben teil, hat glänzendes weiches Fell, hat klare Augen, ist nicht zu dünn oder zu dick, wird artgerecht gehalten und ausgelastet, bekommt genügend Zuwendung und Aufmerksamkeit. Das Tier zeigt also keine Verhaltensänderungen, körperliche Veränderungen, Veränderungen im Gangbild und in der Körperhaltung.
Wenn eines dieser Merkmale negative auftaucht, kann es sein, dass sich das Tier nicht wohl fühlt oder sogar Schmerzen hat. Daher ist es wichtig die Hunde zu beobachten, um Verhaltensänderungen oder Strukturveränderung frühzeitig festzustellen. Dabei ist es wichtig jedes Tier individuell zu betrachten, denn jeder Mensch geht anders mit Schmerzen um, so auch die Tiere. Das eine Tier schreit sofort auf, wenn etwas schmerzhaft ist, das andere Tier reagiert kaum. Hunde können genauso Schmerzen haben wie wir Menschen, auch die Schmerzverarbeitung im Körper ist bei Hunden und Menschen gleich. Wieviel Schmerz man spürt, ist nicht unbedingt vom Schweregrad des entstandenen Schadens abhängig. Einfacher gesagt, wenn es zu keinen Schmerzen kommt, heißt das, dass das Gehirn diese körperliche Veränderung als nicht bedrohlich eingestuft hat.
Mit Schmerzen bewegt man sich anders und nimmt eine Schonhaltung ein. Das kennen wir von uns Menschen schließlich auch. Schmerzen sind Alarmsignale des Körpers, der Körper kann bestimmte Signale nicht mehr ausgleichen und hat somit Schmerzen. Jeder, der schon ‘mal Schmerzen hatte, weiß, wie unangenehm diese sind und wird sie nicht vergessen. Im Laufe eines Lebens werden viele Schmerzerfahrungen gesammelt und gelangen in das Schmerzgedächtnis. Je mehr und je länger ein und derselbe Schmerz auftritt, desto größer ist die Chance, dass der Schmerz chronisch wird. Selbst schlimme chronische Schmerzen sind aber nur deshalb vorhanden, weil das Gehirn, oft völlig unbewusst, aus irgendeinem Grund entschieden hat, dass der Körper bedroht wird.
Ein paar Worte zur “Geschichte” aus dem Humanbereich:
Es gab mehere Vermutungen, was Schmerzen für eine Ursache haben. Zum einen ging man früher davon aus, dass der Mensch von einem Dämon besetzt ist und nur ein Zauberer ihn heilen kann. Wenn kein Zauberer zu gegend war mussten Gebete helfen.
Eine andere Meinung, vom Arzt Galen au Pergamon (130-200 nach Christus), welche Ursache Schmerzen haben ist, dass Schmerzen in Folge einer Störung der harmonischen Verältnisse der Körperatome sein müsse. In den hippokratischen Schriften tauchten dann die vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle auf. Und wenn diese nicht im richtigen Mischungsverhältnis stehen, hat der Mensch Schmerzen. Um diese Säfte wieder ins Gleichgewicht zu bringen, empfahl er ein Wellness Paket:
Entschlackung, Lockerung verkrampften Gewebe und Entspannung. Die Idee einer gestörten Körperharmonie als Ursache für Schmerzen sollte unter den Gelehrten bis in die frühe Neuzeit in vielen Variationen vorherschen. Eine pausible, aber teilweise unwirksame Therapie ist daher der Aderlass, bei dem Blut dem Körper abgezapft wird, um die Mischung der Körpersäfte zu regulieren.
Zu aller Zeit experimentierten die Heiler aber auch mit unterschiedlichen, pflanzlichen und chemischen Nothelfern. So entstand auch die Phytotherapie, bei der Pflanzen als Heilmittel eingesetzt werden können (Weidenrinde, die heutige Aspirin). Und dann war da von jeher noch die Königin der Schmerzmittel, das Opium. Schon in der Steinzeit kam Schlafmohn in Europa als Kulturpflanze vor. Es wurde viel in Kriegen verwendet, und half bei Amputationsverletzungen den Schmerz zu lindern. Ärzte warnten aber vor übermäßigem Gebrauch, da man davon sehr schnell abhängig wird.