25. September 2020 um 6:03

Aufgabe 1

Guten Morgen,

meine Luna hatte einen Nasentumor, wobei ich denke dass dies nicht der Ausgangspunkt war.

Für mich war es sehr schwer, emotional damit umzugehen. Damit meine ich, sie nicht spüren zu lassen, wie schwer es für einen ist. Denn ich denke, dass unsere Fellnasen dies wahrnehmen. Also sehr schwer einen normalen Alltag zu führen, weil man immer schaut, beobachtet und sich selber Gedanken macht.

Zum anderen finde ich es sehr schwer im Umgang mit Tierärzten. Entweder wird die volle Keule rausgeholt oder genau das Gegenteil. Der eine sagt, Biopsie, Chemo und Bestrahlung. Der nächste sagt, lassen sie es und genießen sie die letzte Zeit. Da jemandem zu finden, der emphatisch ist und den Patienten Hund sieht und auch den Besitzer. Andererseits finde ich es schwer eine Entscheidung bzgl. einer Chemo zu treffen. Auf der einen Seite heißt es, macht dem Hund nichts aus, auf der anderen Seite wird gesagt, das würde man dem Hund nicht zu muten.

Das Jahr davor hatte die Mutter von meinem Lebensgefährten Brustkrebs. Wir haben uns um sie gekümmert. Da ist mir aufgefallen, wie wichtig ihr war, über das Thema zu sprechen egal ob es Ernährung, Wohlbefinden usw. war. Das man das Thema nicht totschweigt und sie erzählen kann, was sie beschäftigt. Wir haben auch versucht, mit ihr auf Feste, Märkte usw. zu fahren, so dass sie rauskommt, was anderes sieht und nicht immer dran denken muss. Egal ob mit Glatze oder Perücke, dass es für die anderen Normal ist und sie sich nicht schämen muss. Es ist nunmal so.

Auch finde ich es schwer, wenn noch eine andere Erkrankung eine Rolle spielt. Bei Luna war es die Leber und sie hat kein Fett vertragen. Und da einen Mittelweg zu finden.

Es ist allgemein ein emotional geladenes Thema und ich habe das Gefühl, dass Leute, die es betrifft es eher totschweigen und zum Teil auch, dass es bei Hunden als normal gesehen wird.

Auch wenn man weiß, was einen positiven Einfluss hat oder lindernde Wirkung wie Myko usw. ist man doch gehemmt, gewisse Sachen einzusetzen.

LG claudia

  • Diese Diskussion wurde vor 4 Jahre, 11 Monate von  Claudia Hytra geändert.
  • Vanessa

    28. September 2020 um 20:05

    Vielen Dank für Deinen Beitrag und entschuldige bitte die etwas verspätete Antwort. Ich war mit meiner Prüfung etwas im Einsatz 🙂

    Krebs hat noch immer einen sehr schwierigen Beigeschmack und tatsächlich ist für die meisten Menschen der Umgang mit dem Thema sehr problematisch. Zudem ist die Kommunikation zwischen Tierarzt und betroffenen Tierhalter oft unzureichend – es fehlen wichtige Informationen,damit die Leute sich leichter tun, im Umgang mit dem erkrankten Tier.

    Das gesamte Thema ist ja sehr komplex und es ist als Laie kaum zu erfassen, was für Faktoren hier mitspielen, auf was man achten kann und was das für den Hund bedeutet. Wir werden hier aber hoffentlich etwas Licht ins Dunkle bringen 🙂

    LG Vanessa

  • Svenja Sieger

    29. September 2020 um 12:25

    Hallo 🙂

    Bis Mai diesen Jahres war ich noch nicht so in Berührung gekommen mit dem Thema Krebs. Also zumindest war ich nicht persönlich durch Familie, Freunde, Bekannte etc. betroffen. Es war immer nur ein „davon hören“.
    Doch im Mai hat sich das Blatt dann gewendet. Wir stellten bei Ginger an der Hinterpfote zwischen den Ballen einen riesigen Knubbel fest. Sind natürlich sofort zum Tierarzt und der Knubbel wurde ersteinmal mit Antiobiotika, Entzündungshemmer und Schmerzmittel behandelt, weil davon ausgegangen wurde, das sich da was verkapselt hat und wir es damit geöffnet bekommen. Nach 1 Woche Kontrolltermin und als die Tierärztin den Knubbel nur ganz leicht berührte trat durchsichtige, geruchslose Flüssigkeit aus. Somit stand der Verdacht „da hat sich was verkapselt“ ganz groß im Raum und wir sollten es beobachten. Rückgang ca. 4 Wochen Dauer. Bei Verschlimmerung bitte wieder kommen. Wenige Tage später: deutliche Verschlimmerung, ab zum Tierarzt. Gemeinschaftspraxis, 3 Ärztinnen, alle hatten die Pfote in der Hand, bis die letzte beim 3. Termin dann sagte „da machen wir nix mehr. Das wird operiert“ SCHOCK… Angst vor der Narkose, weil Hund 12 Jahre alt. Aber es verlief alles super, doch bei Abholung traf ich eine irritierte Ärztin an mit der Äußerung: „ Also wir wissen nicht was es ist, sowas haben wir noch nicht gesehen, wir würden es gerne einschicken:“ Ich habe mir den Wabbel zeigen lassen und bejahte das Einschicken.
    Ergebnis: Geringradig bösartiges Myxosarkom.
    Therapie: Erstmal keine Angedacht, weil 2 Wochen nach OP waren die Blutwerte laut Tierarzt wieder top. Beobachten, regelmäßige Kontrollen des Blutes.
    Ich muss ehrlichweise sagen, ich kann immer noch nicht begreifen wie es dazu kam, denn Ginger hat man nichts angemerkt. Sie hat die Pfote nicht beleckt, sie sieht super aus, rennt mit unser 1,5 Jahre alten Hündin durch den Garten und steht ihr in nichts nach.

    Die Schwierigkeit an dieser Krankheit ist, das sie für mich unberechenbar scheint und ich hoffe Antworten zu finden und vielleicht auch schneller zu erkennen was los ist und dann durch die passende Fütterung das Immunsystem unterstützen zu können.

    Liebe Grüße
    Svenja

  • Nicole Buchholz

    6. April 2021 um 12:37

    Hallo,

    direkt habe ich bis jetzt keine direkte Berührung mit krebskranken Hunden gehabt. Es waren im Umfeld immer wieder Hunde betroffen, aber nicht meine eigenen.
    Bis jetzt….bei meiner Hündin wurden jetzt zwei Tumore an der Pfote entfernt, ein ulzeriertes Sarkom und ein subkutaner Mastzelltumor.
    Mir hat die Diagnose erstmal den Boden unter den Füßen weggerissen, da eigentlich eine gutartige Geschwulst im Raum stand.
    Mein größtes Problem ist es meine Emotionen zu verarbeiten und wieder die Unbeschwertheit im Umgang mit meiner Hündin zu finden.

    Liebe Grüße
    Nicole

  • Nicole Buchholz

    6. April 2021 um 12:37

    Hallo,

    direkt habe ich bis jetzt keine direkte Berührung mit krebskranken Hunden gehabt. Es waren im Umfeld immer wieder Hunde betroffen, aber nicht meine eigenen.
    Bis jetzt….bei meiner Hündin wurden jetzt zwei Tumore an der Pfote entfernt, ein ulzeriertes Sarkom und ein subkutaner Mastzelltumor.
    Mir hat die Diagnose erstmal den Boden unter den Füßen weggerissen, da eigentlich eine gutartige Geschwulst im Raum stand.
    Mein größtes Problem ist es meine Emotionen zu verarbeiten und wieder die Unbeschwertheit im Umgang mit meiner Hündin zu finden.

    Liebe Grüße
    Nicole

    • Vanessa

      6. April 2021 um 16:09

      Hallo Nicole,herzlich willkommen zum Kurs!

      Das ist eine ganz schwere Situation und es ist echt nicht leicht damit umzugehen. Meine Tierärztin hat damals bei unserem Hund zu mir gesagt – Hunde leben immer im Jetzt – sie kennen die Diagnose nicht und auch nicht, was das eventuell für ihr Leben bedeutet. Für sie ist jeder Tag der beste Tag. Und so hab ich das dann versucht, um zusetzen. Wenn es ihm nicht gut ging, hab ich versucht ihn bestmöglich zu unterstützen und ansonsten wirklich versucht, ihm gegenüber gute Stimmung auszustrahlen. Das ist ganz und gar nicht einfach und ich kann das bis heute nicht immer. Aber es hilft einem auch ein bisschen selber,wenn man versucht nicht in den schweren Gedanken und Gefühlen zu versinken.

      Ich rede mittlerweile sehr offen beim TA und sag was ich mir vorstelle und auch wünsche in schweren Situationen. TÄ sind auch voll und haben viele Kunden und nicht immer den Nerv oder die Empathie, wenn sie grad gefragt ist. Man macht sich nicht immer beliebt damit, aber man bezahlt schließlich sehr viel für die Behandlungen und dementsprechend möchte ich für mich auch, dass man einerseits ehrlich zu mir ist und andererseits auch nicht die gefühllose Keule auspackt, wenn es um mein Tier geht.

  • Nicole Buchholz

    6. April 2021 um 18:34

    Hallo Vanessa,
    ja es stimmt… “Hunde leben in diesem Augenblick” und machen sich keine Gedanken über das was kommt oder das was war.

    Wir haben schon viele gesundheitliche Baustellen bewältigt und mein Motto war immer “gucken was kann ich machen und wie kann ich ihr helfen”. Mit dem Krebs habe ich in dem Moment nicht gerechnet und das war glaube ich das, was mich aus der Bahn geworfen hat.

    Jetzt heißt die Devise nach vorn schauen und Schritt für Schritt unseren Weg gehen.
    Der erste Schritt ist das Heilen der Narbe, damit wir endlich wieder spazieren gehen können. der nächste Schritt ist einen Plan auszuarbeiten, sie im “Kampf” gegen den Krebs so gut es geht zu unterstützen…und jeden Tag, jede Minute mit ihr genießen!!!

    Zum Glück haben wir nach vielen Jahren einen Tierarzt gefunden, der sich viel Zeit nimmt und unheimlich rücksichtsvoll im Umgang mit meiner Hündin ist.

  • Vanessa

    9. April 2021 um 13:10

    Das ist schön, dass Du da jetzt einen Ansprechpartner gefunden hast, der Euch unterstützt. Das gibt einem einfach ein viel besseres Gefühl.

    Bei der Fütterung jetzt einfach darauf achte, dass sie ausreichend frisst und damit dem körperlichen Abbau entgegen wirken. Desto fitter der Körper ist, desto mehr kann er dem Krebs entgegen setzen.

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