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  • als Antwort auf: Supplementierung bei (notgedrungener)suboptimaler Ernährungsweise? #5453
    Ute
    Moderator

    Hey Isa,

    in solchen Fällen macht man das, was eben möglich ist. Das ist natürlich nicht immer etwas, was Bedarfswerten entspricht, klar.
    Aber man hat in solchen Situationen ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder man stresst sich und die Katze, indem man die ganze Zeit im Kopf hat “Oh je, die Bedarfsabdeckung” und mit x Methoden probiert, irgendwelche Suppis in die Katze zu bekommen. Was meistens entweder gar nicht klappt bzw. nicht in ausreichender Menge. Oder aber, man versucht, mit dem zu leben, was möglich und machbar ist, auch wenn es nicht ideal ist.

    Denn Du beschreibst eine Katze, die sehr viele Baustellen hat – es ist gut, dass mit der Vorgeschichte überhaupt kleine Schritte möglich sind! Sieh es als Langzeit-Projekt. Das, was jetzt möglich ist, so lassen. Das, was nicht möglich ist, einfach weg lassen, denn das erzeugt nur zusätzlichen Stress und gfls Ablehnung. Und dann immer mal wieder einen neuen Zusatz versuchen, wenn Du der Meinung bist, dass es klappen könnte. Da muss man sich aufs Bauchgefühl verlassen, niemand kennt Deine Katze so gut wie Du.

    Der beschriebene Zusatz ist nicht ideal, die Jodgehalte sind nicht beziffert, Moringa bringt Katzen wirklich nichts. Torf beinhaltet Huminsäuren (Kotfestigung, gfls zur Optimierung der Darmflora). Aber die Alternative wäre ja offenbar, alles wegzulassen und damit wirklich in den defizitären Bereich abzugleiten.

    Blutpulver nutzt man vor allem, wenn wirklich nur helle Fleischsorten und wenig Innereien gefüttert werden können. Aber die Akzeptanz ist sehr schlecht, das muss man dazu sagen. Da wäre Blut dann vermutlich die bessere Alternative.

    als Antwort auf: Fragen von Isa #5335
    Ute
    Moderator

    Hallo Isa,
    Katzen haben andere Bedarfswerte als Hunde, deswegen brauchst Du Rechner, die auf Bedarfswerten für Katzen basieren. Ein solcher Rechner wäre z.B. der “Einfach barf”-Rechner – gegen Unkostenbeitrag im dortigen Forum erhältlich.

    Blutpulver würde eigentlich danach berechnet, wieviel Eisen bereits im Fleisch enthalten ist und wieviel im Blutpulver, ansonsten kannst Du die pauschale Dosierung nutzen.

    Das DHN BArfers 3-6-9-ÖL kannst Du für Katzen nutzen.

    Felitatz Mineralkraft ist kein Supplement, das ich persönlich nutzen würde (Nährstoffgehalt ist unausgewogen), gleiches gilt aus denselben Gründen für das Barf Complete Katze.
    Wenn Du mit Komplettzusätzen arbeiten möchtest, dann würde ich die im Skript erwähnten nutzen, gfls wäre auch das Danuwa VitCat adult eine gute Lösung.

    Bei Katzen fängt man ohnehin oft mit Teilbarfen an, wenn die Fütterung nicht ad hoc umgestellt werden kann, z.B. wegen mangelnder Akzeptanz. Insofern würde ich es einfach versuchen und dann schrittweise weiter entscheiden.

    Liebe Grüße
    Ute

    • Diese Antwort wurde vor 4 Jahren von Ute geändert.
    als Antwort auf: Barfen bei alte Katzen #4923
    Ute
    Moderator

    Nein, das braucht man nicht. Schau nochmal ins Skript – warum das keinen Sinn macht, ist da erläutert – gilt auch für alte Katzen. 🙂

    als Antwort auf: Rationszusammensetzungen Beispiele #4913
    Ute
    Moderator

    Das müsste man berechnen, unterschiedliche Vitamin-D-Präpate haben auch unterschiedliche Vitamin-D3-Gehalte. Gleiches gilt für die Zusammensetzung, da kommt es dann auf die Inhaltsstoffe an.

    als Antwort auf: Rationszusammensetzungen Beispiele #4911
    Ute
    Moderator

    Hering enthält Thiaminase und wäre daher nicht als Vitamin-D-Quelle geeignet.

    • Diese Antwort wurde vor 4 Jahren, 3 Monaten von Ute geändert.
    als Antwort auf: Fischöl für Omega-3 #4910
    Ute
    Moderator

    Am besten Öl von Herstellern nutzen, die den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren angeben und evtl. auch die Laboranalysen veröffentlichen.

    als Antwort auf: Kräuter: Sinnvoll oder nicht? #4883
    Ute
    Moderator

    Man sollte nie Kräuter bei Katzen anwenden, bei denen man nicht wirklich 100%tig die enthaltenen Wirkstoffe und deren Stoffwechselweg einschätzen kann. Die Frage dahinter ist doch: Kann man auch etwas anderes anwenden, von dem man sicher sagen kann, dass es nicht schadet? Das kann man in den allermeisten Fällen bejahen. Es gibt keinen Grund, Kräuter bei Katzen “einfach so” einzusetzen. Katzenminze lasse ich jetzt mal außen vor.

    Das oben genannte Produkt wirft gleich mehrere Probleme auf:

    1. Kräuter, die Katzen nicht benötigen. Was sollen Katzen mit Ananas tun? Oder Moringa? Sie sind strikte Carnivoren und werden weder die pflanzlichen Enzyme aus der Ananas vollständig nutzen können noch die Inhaltsstoffe des Moringa. Lieber gezielt einen Ballaststoffanteil zufüttern und die Fütterung gut zusammensetzen = ausreichend nährstoffreiche Fütterung.

    2. Undefinierter Gehalt an Seealge (Knotentang) und damit keine Angabe darüber, wieviel Jod enthalten ist. Gerade bei Katzen, die eher eine Tendenz zur Schilddrüsenüberfunktion haben, ganz schlecht.

    Bitte solche Produkte immer auf Sinnhaftigkeit überprüfen. Dabei helfen zwei einfache Fragen: Was kann es nutzen, d.h., ist dort irgendetwas enthalten, was in der Fütterung fehlt? Und zweitens: Ist etwas drin, was schaden kann?

    Die erste Frage kann man hier mit “jein” beantworten => Jod wird benötigt, aber auf keinen Fall nach dem Gießkannenprinzip, sondern passgenau bezogen auf die Futtermenge. Der Rest im Produkt hat für Katzen schlichtweg keinen Nutzen bzw. sollte nur bei Bedarf zugefüttert werden (z.B. Chlorella).
    Beim zweiten: Ja, es kann schaden, nämlich durch den undefinierten Gehalt an Knotentang und damit an Jod. Hat man Pech, ist der Gehalt hoch, hat man schon anderweitig Jod in der Fütterung, ist man schnell jenseits von Gut und Böse. Es ist bei Katzen nicht gesichert, inwieweit Jod als Auslöser für Schilddrüsenerkrankungen einen Anteil hat, aber man geht stark davon aus, dass zu hohe Joddosierungen sowohl als Auslöser in Frage kommen, genauso wie moderate Joddosierungen helfen, eine SDÜ in den Griff zu bekommen.
    Studien dazu z.B. hier https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30859084/ oder hier https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23439761/.

    Bei Katzen ist weniger mehr und die Grundlagen zur Versorgung sollten immer zunächst in der Fütterung liegen. Alles, was dann tatsächlich an Nährstoffen fehlt, muss man passgenau ergänzen.

    als Antwort auf: Rationszusammensetzungen Beispiele #4881
    Ute
    Moderator

    Eierschalen haben eine andere Zusammensetzung als Fleischknochenmehl. Nutzt man beides zusammen (oder RFK in Ergänzung mit Eierschale) kommt man leichter auf ein passendes Calcium-Phosphor-Verhältnis. Eierschale alleine kann manchmal Verdauungsprobleme verursachen, das enthaltene Calciumcarbonat kann die Magensäure beeinträchtigen.

    Für Jod nutzt man meistens Seealge als natürlichen Lieferanten.

    Dorschlebertran, Forelle und Lachs sind die besten D3-Lieferanten, mit Abstrichen Lammherz. Alle anderen natürlichen Liefernaten enthalten zu wenig D3, um damit alleine den Bedarf decken zu können. Ansonsten braucht man ein synthetisches D3-Präparat, z.B. aus dem Humanbereich.

    als Antwort auf: Rationszusammensetzungen Beispiele #4866
    Ute
    Moderator

    Liebe Sakura,

    bei der ersten Ration fehlt tatsächlich Jod und Vitamin D. Das würde ich in jedem Fall ergänzen. Lebertran kannst du ruhig nutzen. Bis Du in den Bereich kommst, in dem es in Sachen Vitamin A gefährlich wird, hast Du D3 bereits mehr als einmal abgedeckt. Auch mit Leber. Die Gefahr von Vitamin A-Überdosierungen ist bei weitem nicht so hoch, wie oft angenommen wird. Bei den fettlöslichen Vitaminen ist Vitamin D das, wo man am ehesten aufpassen muss. Aber auch da besteht so schnell keine Gefahr.

    Wenn es keine nierenkranke oder alte Katze ist, würde ich nicht nur Eierschale füttern, sondern auch Fleischknochenmehl (wenn es mitgefressen wird).

    Beispiel 2 kannst Du so füttern, die Komplettpräparate enthalten bereits Jod.

    Beispiel 3 ist ebenfalls ok, Jod und Vitamin D müssten ergänzt werden.

    Liebe Grüße und ein frohes, entspanntes Weihnachten!
    Ute

    als Antwort auf: Rationszusammensetzungen Beispiele #4865
    Ute
    Moderator

    Liebe Sakura,

    bei der ersten Ration fehlt tatsächlich Jod und Vitamin D. Das würde ich in jedem Fall ergänzen. Lebertran kannst du ruhig nutzen. Bis Du in den Bereich kommst, in dem es in Sachen Vitamin A gefährlich wird, hast Du D3 bereits mehr als einmal abgedeckt. Auch mit Leber. Die Gefahr von Vitamin A-Überdosierungen ist bei weitem nicht so hoch, wie oft angenommen wird. Bei den fettlöslichen Vitaminen ist Vitamin D das, wo man am ehesten aufpassen muss. Aber auch da besteht so schnell keine Gefahr.

    Wenn es keine nierenkranke oder alte Katze ist, würde ich nicht nur Eierschale füttern, sondern auch Fleischknochenmehl (wenn es mitgefressen wird).

    Beispiel 2 kannst Du so füttern, die Komplettpräparate enthalten bereits Jod.

    Beispiel 3 ist ebenfalls ok, Jod und Vitamin D müssten ergänzt werden.

    Liebe Grüße und ein frohes, entspanntes Weihnachten!
    Ute

    als Antwort auf: Fertigfutter bewerten #4854
    Ute
    Moderator

    Jedes Nassfutter hat meistens auch so seine Macken, jeweils ein bisschen unterschiedlich. Mjamjam und Granatapet sind ganz gut bedarfsdeckend, deswegen werden sie in entsprechenden Gruppen öfter mal empfohlen. 😊 The Good Stuff, Lakefields, Müllers Naturhof, Natural und Wildes Land könnten vielleicht noch in Frage kommen. An irgendeiner Stelle muss man leider meistens Abstriche machen, entweder bei der Zusammensetzung oder bei der Bedarfsabdeckung.

    als Antwort auf: Teilbarfen mit Trockenfutter und frischem Fleisch #4853
    Ute
    Moderator

    Grundsätzlich kann man (gut zusammengestellte) BARF-Menüs gut für den Einstieg nutzen. Allerdings sind die meisten für ausgewachsene Hunde zusammen gestellt, also mit einem RFK-Anteil von 15%. Beim Welpen / Junghund würde man 20% RFK füttern, wegen des höheren Calciumbedarfs und weil man in dem Alter eher weiche Knochen wie Hühnerhälse füttert, die nicht so viel Calcium enthalten. Da wird’s schnell kompliziert.

    Es gibt auch einige entscheiden mit Fleischknochenmehl, aber die sind auch auf den Bedarf von ausgewachsenen Hunde ausgelegt. Da muss man dann auch wieder ausrechnen, wieviel Calcium gfls fehlt und gezielt ergänzen. Ich würde bis etwa 12. Monat selbst portionieren, dann ist man auf der sicheren Seite. Das Hauptwachstum ist ja bereits fast komplett abgeschlossen, da kann man nicht so viel falsch machen. Trau Dich ruhig. 😉

    Für die Sommermonate könntest Du entweder auf Dose switchen oder eben auf Trockenfutter. Das wäre ja dann komplett für einen längeren Zeitraum, wenn ich das richtig verstanden habe. Wenn man jeweils längere Zeit bei einer Fütterung bleibt, könnte es trotzdem ganz gut funktionieren. Häufige, schnelle Futterwechsel zwischen BARF und FeFu würde ich vermeiden, wie eben beim Teilbarfen.

    als Antwort auf: Teilbarfen mit Trockenfutter und frischem Fleisch #4843
    Ute
    Moderator

    Kombi BARF / TroFU ist eine Option, die man nur gehen kann, wenn man die Bedarfsabdeckung außen vor lässt. BARF orientiert sich am Beutetier, es gibt keine Bedarfswerte, die auf Basis von Rohfütterung ermittelt wurden. Warum die typischen Bedarfswerte nicht 1:1 auf BARF umgelegt werden können, würde an der Stelle zu weit führen, aber es ist so.

    Du kombinierst also zwei Fütterungsarten mit zwei völlig gegenläufigen Prinzipien, was in Punkte Bedarfsdeckung dann schnell an die Grenzen kommt. Um auf die Art und Weise rechnerisch die Bedarfswerte abzudecken, wirst Du dich entweder beim BARFen von der klassischen Aufteilung lösen müssen oder aber mit relativ vielen Zusätzen arbeiten müssen. Wie gesagt: BARF bedeutet nicht, dass man die NRC-Werte oder die der AAFCO oder Meyer-Zentek alle zu 100% abdeckt, sondern sich in punkto Fütterung am Beutetier zu orientieren. Daher hast Du rein rechnerisch fast immer Versorgungslücken bei einigen Nährstoffen. Ob das tatsächlich schlimm ist, ist ein anderes Thema. 😉

    Du hast also jetzt quasi drei Optionen: 1. Es bei TroFu-Fütterung zu belassen (da evtl. mal nach anderen Futtersorten wie Lakefields, Canis alpha etc. schauen) und wie im Skript beschrieben zu pimpen, 2. Komplett auf BARF umzustellen 3.Beides zu kombinieren und Bedarfswerte außen vor lassen.

    Aufgrund des Alters Deiner Hündin würde ich eine der beiden erstgenannten Varianten wählen.

    als Antwort auf: Teilbarfen mit Trockenfutter und frischem Fleisch #4827
    Ute
    Moderator

    Warum möchtest Du denn halb / halb füttern, Anke?

    als Antwort auf: Fertigfutter bewerten #4823
    Ute
    Moderator

    Also ganz grundsätzlich: Wenn man ein Futter beurteilen möchte, dann schaut man sich zunächst die Zusammensetzung an. Erst einmal, was überhaupt drin ist und dann, in welcher Menge die Zutat enthalten ist. Denn nur wenn man alle Zutaten und Mengen kennt, kann man Aussagen dazu treffen, ob beispielsweise eine Bedarfsabdeckung einzelner essentieller Nährstoffe vorliegt.

    Damit alle mitdenken können, um dieses Futter geht es:

    Huhn 55 % (Hühnerfleisch 29 %, Hühnerherzen 16 %, Hühnerleber 10 %), Karotten 12 %, Kohlrabi 12 %, Birnen 7 %, Kartoffelstärke, Quinoa 2 %, Mineralstoffe, Sonnenblumenöl, Eierschalenpulver, Seealgen, Löwenzahnblätter, Brennnesselblätter, Ringelblumenblüten, Brunnenkresse

    ZUSATZSTOFFE/KG: Vit. D3 229 IE, Zink (als Zinksulfat, Monohydrat) 20mg, Kupfer (als Kupfer-(II)-Sulfat, Pentahydrat) 1mg.

    Verhältnis Fleisch : Gemüse/Obst : übrige Rohstoffe = 55 % : 34 % : 11 %

    ANALYTISCHE BESTANDTEILE: Rohprotein 7,5 %, Rohfett 6 %, Rohasche 2,5 %, Rohfaser 1 %, Feuchtigkeit 78 %

    Für mich persönlich wäre das Futter nicht so ganz stimmig. Zum einen, weil recht viel Herz und Leber enthalten ist, nicht nur in dieser Sorte. Beides sind günstige Zutaten. Wenn man beurteilen möchte, ob das “schlimm” ist, dann muss man sich immer fragen: Was liefert das dem Hund eigentlich? Warum genau ist das drin?
    Herz liefert u.a. Taurin und Vitamin E, gehört zum Innereienanteil, auch wenn man von Herzmuskel spricht. Leber liefert Vitamin A, Kupfer und B-Vitamine, u.a. B12.
    Der recht hohe Anteil richtet hier zwar keinen Schaden an, aber er dürfte dazu dienen, das Futter günstiger zu halten, indem man einen Teil des Muskelfleisches durch die billigeren Zutaten Herz und Leber ersetzt. Das wäre in Ordnung, so etwas findet man bei den meisten Nassfuttersorten, um sie bezahlbar zu halten. Überdosierung ist nicht zu befürchten: der Anteil an Fleischigem ist ja relativ gering, weswegen die Mengen an Leber und Herz bezogen auf die Gesamtfuttermenge gar nicht so hoch sind. Das sieht man beispielsweise auch daran, dass Kupfer noch einmal gesondert zugesetzt wird.

    Dann sind zwei Zutaten drin, die Hunde nicht brauchen: Kartoffelstärke und Sonnenblumenöl. Kartoffelstärke festigt den Kot, Sonnenblumenöl wird meistens zugesetzt, um den Fettgehalt ein bißchen zu korrigieren und weil es günstiger ist als viele andere Öle. Auch nicht ideal, aber kein Beinbruch.

    Was mich eher stören würde, sind die fehlenden Angaben zum Calcium- und Jodgehalt. Es ist Eierschale für Calcium drin und Seealge für die Jodabdeckung. Aber wieviel? Bei Calcium achten die meisten Hersteller auf ein halbwegs passendes Verhältnis, da könnte man gfls einfach drauf vertrauen, dass das passt. Aber ausrechnen, ob das wirklich so ist, kann man nicht: Dazu bräuchte man eine Angabe über entweder die prozentuale Menge Eierschale pro kg des Futters oder aber eine Angabe zum Gesamtcalciumgehalt.

    Seealge würde mir da grössere Sorgen machen, weil Jod möglichst passgenau zugefügt werden sollte und hier keine Angabe zur der im Futter enthaltenen prozentualen Menge vorliegt. Und eigentlich bräuchte man dann noch die Angabe, wieviel mcg Jod pro Kilo Seealgenmehl in der verwendeten Charge enthalten ist. Evtl. bekommt man die Angaben vom Hersteller direkt, da müsste man dann nachfragen.

    Das Verhältnis 55:36:9 (Fleischiges / Gemüse & Obst / sonstige Bestandteile) ist auch nichts, was direkt schadet, ideal finde ich es nicht, weil ein recht hoher Anteil des Fleischigem aus Herz / Leber besteht. Die Gehalte bei Rohfaser / Rohasche sind recht hoch, das ist alleine über die Zusammensetzung nicht ganz einwandfrei erkennbar, woher das kommt. Zum Teil vermutlich durch die nicht näher aufgeschlüsselten “Mineralstoffe” in der Zusammensetzung. Protein ist recht niedrig für ein Hundefutter, aber da kann man drüber streiten.

    Die sonstigen ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe liegen etwas höher als bei den typischen Standard-Hundefuttersorten. Das kann auch mit dem eher geringen Fleischanteil zu tun haben. D3 dürfte gedeckt sein, Kupferabdeckung dürfte ebenfalls recht passend sein, bei Zink müsste man genauer rechnen.

    Der Punkt ist hier aber: Wenn man keine Angaben zu bestimmten Nährstoffen hat, kann man nichts errechnen. Da kann man die Bedarfswerte haben und damit auch jonglieren, aber das bringt einem nicht immer weiter. Fertigfutter ist immer ein Kompromiss und man muss damit leben können, dass man in mehr oder weniger Punkten einfach dem Hersteller vertrauen muss. Kann man das nicht, weil man mehr Kontrolle möchte (oder braucht), ist Fertigfutter kein Weg, der einen langfristig glücklich machen wird.

    Deswegen ist Pimpen auch keine Maßarbeit im Sinne von “Versorgungslücken gezielt füllen”. Sondern es geht darum, die Ration als Gesamtes aufzuwerten, ohne die Gefahr, überzudosieren und Abwechslung zu schaffen.

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